Brief meiner Ururgroßmutter an ihr zukünftige Schwiegertochter

Hochgeehrtes Fräulein,

ich würde es kaum wagen an Sie schätzbarstes Fräulein zu schreiben, wenn nicht schon aus Ihrem theuern Bilde Ihre so edle Seele leuchtete. Überzeugt von Ihrer Hochherzigkeit, mit der Sie zum Beginn dieses neuen Jahres an das alte Mütterlein Ihres lieben Hans gedacht haben, hoffe ich, dass Sie diese schlechten Zeilen annehmen wollen.

Mit inniger Freude habe ich Ihr holdes Bild geschaut, denn Sie werden ja meinen guten Hans vollkommen entschädigen für seine früher oft harte Lebensschule. Und ich kann in Bezug auf diesen meinen Sohn ruhig meinem letzten Stündlein entgegen sehen, denn ich weiß meinen liebsten Sohn an einem so edlen Herzen geborgen in den Armen der Liebe.

Beim Beginn dieses neuen Jahres und immer werde ich segnend meine Mutterhände über Euch Ihr lieben Kindlein ausbreiten. O möchtet Ihr miteinander beständig glücklich sein und nie auch nicht ein leichtes Wölkchen die goldene Sonne Eurer jungen Liebe trüben.

Indem ich Sie dankbahr und hochachtungsvoll küsse verbleibe ich,

Ihre liebende Elise Mayr

Söll, am 03.01.1878

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